2020 - ein Jahr zum Vergessen!
Sehr geehrte Leserinnen und Leser, sehr geehrte Besucher unserer Homepage, oft hält man zum Jahreswechsel einen Rückblick auf das vergangene Jahr und denkt darüber nach, was schön war, und was vielleicht weniger. Und dann blickt man voraus auf das neue Jahr, meist verbunden mit der Hoffnung, dass sich alles so entwickeln wird, wie man sich das vorgenommen hat.
Auch im Burkardus Wohnpark ist der Jahreswechsel üblicherweise eine gute Gelegenheit für mich, darüber nachzudenken was gut gelaufen ist im vergangenen Jahr.
Nun ja, zu Beginn des Jahres 2020 war bei uns noch alles in Ordnung. Neben den vielen regulären Angeboten und Veranstaltungen im Haus hatten wir kurz nach dem Jahreswechsel unser Wintergrillen, Ende Januar war wieder Offene Jazzbühne und im Februar hatten wir die große Faschingsfeier…
Gleichzeitig war aber in den Nachrichten schon zu hören, dass diese neue Erkrankung nicht nur in China, sondern eben auch in Europa verstärkt auftrat, insbesondere Italien war zunehmend betroffen. Zunächst war unklar, wie schlimm dieses neuartige Virus nun tatsächlich ist. Und auch ich hatte zunächst vermutet, dass das von der Gefährlichkeit her einer „normalen“ Grippe ähneln würde. Die dramatischen Meldungen aus Italien ergaben allerdings ein ganz anderes Bild und angesichts der steigenden Infektionszahlen, auch bei uns, reagierte die deutsche Politik, und im März gingen wir dann in den Lockdown.
Und spätestens da war klar, dass das Jahr 2020 überhaupt kein normales Jahr werden würde.
Im Sommer hatten wir dann sehr niedrige Infektionszahlen, und entsprechend gab es viele Lockerungen, auch bei uns im Burkardus Wohnpark. Unser Café war geöffnet und Bewohner und Besucher konnte auf unserer Café-Terrasse sitzen. Doch letztlich war das Virus nie weg, und so zog sich das Thema und die damit verbundenen Einschränkungen durch das ganze Jahr.
Im Herbst stieg die Zahl der Neuinfektionen immer schneller und erreichte Höchststände, mit denen im Frühjahr zu Beginn der Pandemie niemand gerechnet hätte. Im November wurde dann zunächst versucht, die 2. Welle mit einem „Lockdown light“ zu brechen (seitdem ist unser Café wieder geschlossen) – was leider überhaupt nicht funktioniert hat. Und so gipfelte die Entwicklung im Dezember in den erneuten Ausgangsbeschränkungen, und seit Mitte Dezember sind wir wieder im Komplett-Lockdown, und in diesem Lockdown befinden wir uns ja immer noch. Und auch die nächtliche Ausgangssperre gilt weiterhin.
Was 2020 angeht, so kann ich sagen, dass ich zumindest mein persönliches „(Un-)Wort des Jahres“ gekürt habe. Es ist „normalerweise“. Ich weiß gar nicht, wie oft ich dieses Wort im letzten Jahr benutzt habe. Normalerweise… wäre heute wieder das Frühstücksbuffet / die offenen Jazzbühne / usw. Normalerweise… hätten wir in diesem Monat das Sommerfest gefeierte / einen Federweiser-Nachmittag / etc. Normalerweise… ist am Montag Nordic Walking / fahren wir Mittwoch ins Bewegungsbad nach Bad Bocklet / ist am Freitag Seniorenfitness …ich denke, Sie verstehen was ich meine.
Es ist ja nicht so, dass wir gar nichts gemacht hätten. Im Gegenteil, unsere Mitarbeiter haben sich sehr ins Zeug gelegt, um unseren Bewohnern in dieser schwierigen Zeit zumindest den einen oder anderen „Ersatz“ und vor allem immer wieder mal eine kleine Freude bieten zu können. Ich denke da nur an die monatliche Frühstückstüte (statt Frühstücksbuffet), oder an die Hofkonzerte. Aber natürlich lief in diesem von der Covid-19-Pandemie geprägtem Jahr ganz vieles nicht so wie „normalerweise“. Auch unser großes Weinfest oder den geplanten Tag der offenen Türe mussten wir absagen.
Vieles von dem, was uns als Haus und auch als Gemeinschaft ausmacht, das war in diesem Jahr kaum oder überhaupt nicht möglich. Stattdessen wissen wir jetzt alle, was ein „Lockdown“ ist, oder was „Quarantäne“ oder „Ausgangssperre“ bedeutet… oder was eine „7-Tages-Inzidenz“ ist, auch wenn wir wohl alle gerne darauf verzichtet hätten.
Genauso haben wir alle gelernt, wie wichtig es ist, Abstand zu halten und Mundnasenschutz zu tragen Und sich häufig die Hände zu waschen. Und gut zu lüften, wenn Besuch da war. Darüber hinaus wissen wir jetzt auch alle, wie sich Kontaktbeschränkungen anfühlen – gar nicht schön.
Wenn man auf das Jahr 2020 zurückblickt, dann stellt man unweigerlich fest, dass es in vielerlei Hinsicht vor allem eines war: ein Jahr zum vergessen!
Neben dem „Normalerweise“ hatten wir uns für dieses Jahr auch noch ganz andere Sachen vorgenommen – und trotz Corona-Pandemie zum Teil auch durchgezogen. Da denke ich natürlich zu allererst an die neuen Gemeinschaftsräume, die in diesem Jahr mit großem Aufwand im Erdgeschoss des Hauses Lärche entstanden sind. Sind wirklich sehr schön geworden, die neuen Räume. Leider können wir diese derzeit nicht nutzen, die geltenden Corona-Bestimmungen lassen das nicht zu.
Ich hatte mir für die neuen Räume auch eine schöne Einweihungsfeier vorgestellt, zusammen allen Bewohnern – leider nichts draus geworden, Corona halt… Vieles war im vergangenen Jahr nicht möglich – und vieles war überhaupt nicht schön, für keinen von uns. Auf der anderen Seite haben wir im vergangenen Jahr vielleicht auch das ein oder andere gelernt, jeder einzelne, aber vielleicht auch als Gesellschaft insgesamt.
Ich denke hier an die Tatsache, dass wir stärker aufeinander aufgepasst und vielleicht auch mehr Rücksicht aufeinander genommen haben. Und auch wenn das vielleicht nur ein schwacher Trost in den letzten Monaten war – manche Dinge, die vorher ganz selbstverständlich waren, die weiß man nun durchaus wieder zu schätzen. Allein die Tatsache, dass man sich irgendwann wieder uneingeschränkt mit anderen Menschen treffen kann – darauf freue ich mich heute schon sehr. Wann das dann der Fall sein kann, und wann wir hier im Burkardus Wohnpark wieder darüber nachdenken können, alles oder zumindest einiges wieder so wie „normalerweise“ zu machen, das werden die nächsten Monate zeigen.
Zumindest die Termine für die Offene Jazzbühne 2021 haben wir schon mal festgelegt, unter Vorbehalt natürlich… der erste Termin wäre der 27. Mai 2021, und bis dahin kann und wird hoffentlich schon viel passiert sein. Ich denke da vor allem an die Impfung, aber auch an die Tatsache, dass Infektionszahlen grundsätzlich sinken, wenn es wärmer wird – und dann wird auch wieder mehr erlaubt sein. Mal schauen, wir denken ja positiv! Aber auch wenn 2020 kein wirklich schönes Jahr war, so kann ich doch den ein oder anderen positiven Aspekt mitnehmen. Unsere Mitarbeiter haben unter allen vorgegebenen Einschränkungen und mit allen damit verbundenen Schwierigkeiten nicht nur „das Beste daraus gemacht“, sondern einen wirklich guten Job geleistet. Da denke ich natürlich zuerst an unsere Pflegekräfte, die zum Schutz der Bewohner seit vielen Monaten mit FFP-2-Maske arbeiten, was wirklich kein Spaß ist.
Aber auch alle anderen Bereiche haben sich nicht nur an alle jeweils geltenden Hygiene-Vorgaben gehalten, sondern sich auch immer mit sehr viel Engagement ins Zeug gelegt, um für unsere Bewohner da zu sein und ihnen trotz aller Einschränkungen die ein oder andere Freude zu bereiten. Die Tatsache, dass wir bis Ende Dezember keinen einzigen Fall im Haus hatten, das ist auch sehr, sehr positiv zu bewerten. Und ich hoffe natürlich, dass das möglichst auch so bleiben wird.
„Neues Jahr – neues Glück“, so sagen ja manche … Nun, schauen wir mal, was uns das neue Jahr bringen wird – hoffentlich nur das Beste.
Ich wünsche Ihnen allen ein gutes, besonders schönes, erfülltes und vor allem gesundes neues Jahr 2021!
Ihr Ralf Grosch